Sozialer Zusammenhalt statt social distancing zum „Tag der Nachbarn“: Begegnungsboxen von interkular

Berliner Sozialunternehmen entwickelt Tool für sozialen Zusammenhalt und Austausch in der unmittelbaren Nachbarschaft ohne physischen Kontakt in der Corona-Krise.

Solidarische Nachbarschaft, mehr Gemeinschaft und ein nachhaltiges Miteinander, das kann auch innerhalb der Corona-Pandemie funktionieren. Das Berliner Sozialunternehmen interkular ruft deshalb für sozialen Zusammenhalt besonders in Zeiten von social distancing auf und  hat eigens dafür  die kostenfreie Begegnungsbox entwickelt. Diese wird nun am „Tag der Nachbarn“ zum gleichnamigen Fest am 29. Mai 2020 verschickt. Interkular möchte mit dem Projekt vor allem innerhalb der Corona-Krise soziale Nähe trotz physischer Distanz schaffen – insbesondere um neben digitalen Überbrückungsangeboten auch Begegnung im realen Raum zu schaffen. Die Box kann per E-Mail unter begegnungsbox@interkular.de bestellt werden.

Zum „Tag der Nachbarn“ am 29. Mai 2020 ruft der Verband für Sozial-kulturelle Arbeit (VSKA) bundesweit zu Nachbarschaftlicher Begegnung auf. Jährlich organisieren lokale Nachbarschaftsinitiativen in ganz Deutschland hierauf das „Fest der Nachbarn“. In diesem Jahr lässt die aktuelle Situation aufgrund der Corona-Pandemie eine solche Form der Begegnung nicht zu. Dennoch ist, gerade in Zeiten großer Isolation und Unsicherheit, nachbarschaftlicher Zusammenhalt ein hohes Gut, welches gepflegt werden möchte: Mit dem Aufbau einer solidarischen Nachbarschaft wird Bewegungen wie Rassismus, Isolation und einer Splittung der Gesellschaft von innen entgegengewirkt.

Deshalb hat das Sozialunternehmen interkular die kostenfreie Begegnungsbox entwickelt und in Zusammenarbeit mit dem VSKA zum „Fest der Nachbarn“ angepasst. Die Boxen sollen ab sofort Nachbarschaftsinstitutionen helfen, den Kontakt zu den Anwohner*innen wieder aufzunehmen, zu fördern und gegenseitige Hilfestellungen problemloser und unabhängig von Internetkompetenzen zu ermöglichen. Und das alles physisch kontaktlos.

Die Begegnungsbox umfasst: Eine Pinnwand mit reichlich Equipment für den Hausflur oder für einen sozialen Sammelpunkt des öffentlichen Raumes sowie zahlreiche Booklets mit Ideen und Hilfestellungen, die der aktuellen Situation angepasst sind. Für das „Fest der Nachbarn“ wurden zudem Accessoires zur Dekoration mit in die Box gelegt sowie einige Anregungen zum Fest – zusammengestellt vom VSKA.

Die inhaltliche Expertise bei der Entwicklung schöpfte interkular bei der Entwicklung der Begegnungsbox aus der jahrelangen Nachbarschafts- und Demokratiearbeit. In der Vergangenheit konnten bereits einige Hausgemeinschaften in der Hauptstadt mit Expertise zum Aufbau und Erhalt eines friedlichen Miteinanders ausstatten und beraten werden.

„Besonders in der aktuellen Situation ist es wichtig, sich solidarisch zum direkten Umfeld zu zeigen, Menschen aller Altersgruppen – vor allem diejenigen, die allein leben – zu unterstützen und allen Umgang zu kontaktlosem Dialog zu ermöglichen“, umreißt Dominik Haubrich, Gründer von interkular, die Idee der Begegnungsbox. „Wir haben in den vergangenen zwei Monaten viel Kontakt verloren und zugleich eine große Bereitschaft zu solidarischem Handeln erfahren. Nun ist der Zeitpunkt erreicht, an dem es wichtig ist, diese Ressourcen zu erhalten und einen Ort zu schaffen, um Initiativen, Hilfen und Ideen zu bündeln. So können wir es schaffen, nachhaltig miteinander zu wirken.“

„Wir wissen nicht, wie lang der Weg noch ist und die Erfahrung zeigt, dass Solidarität, fällt sie nicht auf fruchtbaren Boden, schnell in Frustration und Isolation umschlagen kann. Gerade die Kontaktlosigkeit führt schnell in destruktive Muster“, fügt Mitbegründerin Nina Warneke hinzu. „Mit einem einfachen Mittel können wir den Zusammenhalt in unserem unmittelbaren Umfeld pflegen, uns einander sichtbar machen und im Austausch bleiben. Ein zentraler Ort, an dem wir jeden Tag vorbeigehen, ist hierbei eine große Stütze.“

Die Startfinanzierung für dieses Projekt hat die Postcode-Stiftung übernommen, sodass die Begegnungsboxen auch an Interessent*innen, die nachbarschaftlichen Zusammenhalt im eigenen Haus etablieren möchten, kostenlos versandt werden können.

Weitere Informationen zur Begegnungsbox: www.interkular.de/projekte/begegnungsbox

Für weitere Informationen:
Mareen Eichinger | macheete
E-Mail: presse@macheete.com