Statement zur Berlinale 2024: Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.“ kritisiert einseitige Perspektiven

Als Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.“ verfolgen wir mit großer Sorge die Entwicklungen und Reaktionen der diesjährigen Berlinale. Die Abschlussgala des Festivals hat das Leid aller Beteiligten im Nahost-Konflikt wahrzunehmen, sie hat aber dagegen eine einseitige Perspektive hervorgehoben, die nicht unserem Engagement für Erinnerung und gegen das Vergessen entspricht.

„Wir appellieren an die Kulturverantwortlichen, künftig ein ausgewogeneres Bild zu zeichnen und damit einen Beitrag zum Frieden und zur Verständigung zu leisten. Nur durch eine umfassende Berücksichtigung aller Perspektiven kann ein Beitrag zur Überwindung von Konflikten geleistet werden“, sagt Lea Rosh, Vorsitzende des Förderkreises „Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.“.

Wir sind überzeugt davon, dass Empathie und Verständnis für alle Opfer von Gewalt und Unterdrückung gezeigt werden muss, ohne Voreingenommenheit. Dies schließt das Leid der israelischen Zivilbevölkerung ebenso ein wie das der Palästinenser.

Hintergrund:

Bei der Abschlussgala der 74. Berlinale wurde der Dokumentarfilm „No Other Land“, der sich mit dem Leben im Westjordanland beschäftigt, ausgezeichnet. Die Veranstaltung und insbesondere diese Preisverleihung wurden von vielen Beobachtern als einseitige Demonstration der Solidarität mit Palästina wahrgenommen. Mehrere Akteure des Festivals nutzten ihre Auftritte, um Israel scharf zu kritisieren und einen Waffenstillstand zu fordern, während das Leid der Israelis und die Angriffe der Hamas weitgehend unerwähnt blieben.

Diese Einseitigkeit löste eine breite Debatte und Kritik aus, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Berlinale sich selbst als politisches Festival versteht, das die Vielfalt der Perspektiven auf globale Konflikte beleuchten möchte.

Für weitere Informationen:
Mareen Eichinger | macheete
E-Mail: presse@macheete.com