Ora The Molecule im Interview: „Wenn man alles hat und sich trotzdem leer fühlt!“

Vor kurzem erschien das Musikvideo zur Single „Sugar“ der multinationalen Avantgarde-Popmusikgruppe Ora The Molecule. Die drei Musiker bezeichnen den Song selbst als hedonistische Satire des Konsumismus. Mit uns haben Nora, Jan und Sju über ihre aussergewöhnliche Musik und das Leben in einem kleinen, spanischen Berg-Dorf gesprochen. Gern stellen wir euch das Interview lizenzfrei zur Verfügung.

 

Ihr habt nach eurem ersten Treffen nicht direkt angefangen zusammen zu musizieren. Wie lange habt bis zur eurer ersten Single „Sugar“ gebraucht?

Ora The Molecule: Wir haben uns vor eineinhalb Jahren getroffen. Den Song hingegen haben wir in zehn Minuten geschrieben. Am Ende haben wir aber ein Jahr benötigt, bis „Sugar“ veröffentlich wurde.

Ihr lebt zusammen in einem kleinen spanischen Dorf. Vermisst ihr auch manchmal die großen Städte, in denen ihr vorher gelebt habt?

Ora The Molecule: Wir mögen die Mischung. Beide Welten können uns zur richtigen Zeit erheben. Im Moment glaube ich, dass wir uns alle einig sind, dass wir diesen Ort und die Stille mögen, die entsteht, wenn man so nah an der Natur lebt. Es gibt auf jeden Fall weniger Stress in unserem täglichen Leben und es ist viel einfacher zu proben, wenn wir im selben Haus wohnen. Manchmal vermissen wir auch die Vielfalt in der Stadt. Wir hatten das Glück, dass einige Menschen uns besucht haben. Auf diese Weise haben wir neuen Input bekommen.

Was bedeutet euer Bandname Ora The Molecule eigentlich?

Ora The Molecule: Ora das Molekül ist ein personifiziertes Molekül. Es hat seine eigene Identität, während es Teil von etwas mehr als nur es selbst ist. Ora bdeutet jetzt und Zeit auf Italienisch und ist außerdem eine abgewandelte Version des Namens Nora. Sie trat immer unter dem Namen ORA auf, beginnend in Oslo mit einer All-Girl-Band. Jedes Mal, wenn Nora Melodien und Texte präsentiert, ist es wirklich das Molekül Ora, das immer wieder durch kommt.

Eure Debütsingle „Sugar“ ist nun draußen. Was ist eure Message hinter dem Video für den Song?

Ora The Molecule: Das Video zeigt unser tiefverwurzeltes Bedürfnis nach mehr, egal was vor uns steht. Es war eine Selbstreflexion für uns, dieses Gefühl in einem Song wiederzugeben. Am Ende überreicht die Hand, die sie vorher mit allem versorgt hat, ihr eine Bombe und drückt den Zünder. Das Video spiegelt das Gefühl wider, an einem Wettrennen teilzunehmen, dessen Ergebnis nur temporäre und schnelle Lösungen sind. Man kann es sich so vorstellen, dass man alle wichtigen Dinge im Leben hat, aber trotzdem fühlt man sich jeden morgen leer. Die einzige Verbindung, die man hat, ist keine andere als 4G. Und das reicht immer noch nicht aus.

Woher bekommt ihr die Inspiration für eure Musik?

Ora The Molecule: Jan lässt sich von Jean Michelle Jear inspirieren. Sju spielt gerne Drums und liebt Warpaint. Nora schreibt Melodien und Texte zu existenziellen Fragen und dem Raum zwischen Einheit und Entfremdung. Die Musik ist ein Versuch, das Gehirn zu entspannen und die Leute zum Tanzen zu bringen und zu feiern.

Mit welchem ​​Musiker würdest du gerne arbeiten?

Nora: Amadou und Mariam

Sju: Warpaint

Jan: Stromae

Was können wir in Zukunft noch von euch erwarten?

Ora The Molecule: Vögel, Beats und uralte futuristische Klangwellen durchschneiden die Gegenwart. Für immer, bis wir sterben.

 

Für weitere Informationen:
Luisa Ney | MACHEETE
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