MC Raymon im Interview: „Mit 17 Jahren war ich Europas jüngster Label-Chef

Der Augsburger Rapper MC Raymon veröffentlicht in diesem Jahr bereits sein zweites Album. „NERO“ erscheint am 16. November 2018 und als Vorgeschmack gibt es bereits die neuste Single „Gute Nacht“. In der Vergangenheit hat der Augsburger Rapper viel Negatives erlebt und verarbeitet dies nun auf seinem neuen Album – manches emotionaler, anderes härter. Der Chief hat uns erzählt, warum er mit 17 bereits sein eigenes Label gegründet hat oder was man von „NERO“ alles erwarten kann. Gerne stellen wir euch das Interview lizenzfrei zur Verfügung.

 

Du hast schon sehr jung dein eigenes Label gegründet. Gab es einen bestimmten Grund dafür?

MC Raymon: Ich konnte mich schon in sehr jungen Jahren für Musik und die Studiotechnik begeistern. Aber auch das Business dahinter hat mich interessiert. Dann ging alles sehr schnell und plötzlich war ich mit lauter Multitasking-Aufgaben beschäftigt. Neben der Musik, angefangen vom Beats produzieren bis hin zum Texte schreiben, befasste ich mich plötzlich zusätzlich damit wie ich mich selber aufnehmen und auf den Markt bringen kann. Ich war also schon von Beginn an auf dem Selfmade-Trip. Mit 16 Jahren besuchte ich bereits Seminare. Dafür habe ich dann auch ein Diplom erhalten und mit 17 Jahren war ich nachgewiesen Europas jüngster Label-Chef. Der Grund dahinter ist simpel. Ich bin auf keinen angewiesen und mein eigener Chef. Dafür habe ich mir ein unfassbares Wissen über nahezu jeden Bereich der Musikindustrie angeeignet. Der Chief ist eigenständig!

„NERO“ ist bereits das zweite Album in diesem Jahr. Was kann der Hörer alles erwarten?

MC Raymon: Der Hörer kann auf „NERO“ ein unfassbares Feeling genießen. Jeder Song passt von der Stimmung exakt zum anderen, wie ein roter Faden vom ersten bis zum letzen Song. Einige Rivalitäten zwischen früheren Weggefährten habe ich auf NERO meist härter, allerdings auch das ein oder andere Mal etwas nachdenklicher verarbeitet. Die Stimmung der Beats ist ebenso einheitlich und gehören schlichtweg zusammen. Dieses Album ist das stimmigste, was ich bis jetzt gemacht habe.

Wodurch unterscheidet sich dein neues Album von deinem letzten Werk?

MC Raymon: Mein letztes Werk war eine Spielwiese, die nötig war um auszutesten, welcher Stil und welches Feeling perfekt zu mir „dem Chief“ passt. Alles was noch in den Kinderschuhen steckte, ist bei „NERO“ perfektioniert. Erst habe ich das Image ideal herauskristallisiert, um es dann bei „NERO“ mit Höchstleistung präsentieren zu können. Mein neues Werk ist das beste Werk bislang und spiegelt mich perfekt wider. Das gelang mir so gut, dass ich mein eigenes Album fast täglich höre!

Ein düsteres Image ist dein Ding. Kommt daher der Albumtitel „NERO“?

MC Raymon: Der Albumtitel zu diesem Album hat zugegeben mehrere Hintergründe. Um den politisch korrektesten Hintergrund zu erzählen, ist die Sprache des Wortes NERO zu beleuchten. NERO ist italienisch und bedeutet übersetzt Schwarz. Das Feeling des Albums ist überwiegend düster und dazu passt dieser Titel optimal.

Auch in deinem neuen Musikvideo „Gute Nacht“ geht es düster zu. Was möchtest du mit dem Video ausdrücken?

MC Raymon: Die Single „Gute Nacht“ liegt mir sehr am Herzen. Der Song wurde von dem mir hochgeschätzten Produzenten KD-Beatz produziert. Dieser 3/4 Takt-Beat hat maßgeblich das Feeling des Albums bestimmt und war für mich schon bei der Produktionsphase etwas Besonderes. Das Video zu meinem letzten Album mit dem Titel „Der Chief“ war genauso düster und hat mein Image geprägt. „Gute Nacht“ hat einfach ein ähnliches Feeling.

Das MC in deinem Namen steht nicht wie üblich für Master of Ceremony, sondern für „Master Chief“. Hat diese bestimmte Bedeutung einen besonderen Hintergrund?

MC Raymon: Das hat schlichtweg mit meiner Kindheit und meinem Weg zu tun. Ich wurde früher im Sport und auch in der Schule fast von jedem Raymon genannt. Der Name ist relativ verbreitet, allerdings mit anderen Schreibweisen. Da ich Rapper bin und ich mich gegenüber anderer Raymons hervorheben wollte, passte das Kürzel MC am besten dazu. Auch da ich nicht nur Rapper bin, sondern ziemlich Multitasking in meinem tun. Was passt dann besser als mich „Master Chief Raymon“ also „MC Raymon“ zu nennen. Wie „Der Chief“ aussieht und was er verkörpert, präsentiere ich jedes Mal aufs Neue.

Auf deinem Album hast du mit den Rappern Amar und Silla zusammengearbeitet. Hast du ein musikalisches Vorbild oder einen Künstler, mit dem du gerne mal einen Song aufnehmen würdest?

MC Raymon: Die Zusammenarbeit mit Amar war bei KD-Beatz im Studio. Diese Erfahrung gemeinsam an einem Song zu arbeiten war für mich sehr wichtig, ich durfte viel lernen und ich hab gesehen, wie andere Künstler bei gewissen Dingen vorgehen. Auch die Zusammenarbeit mit Silla war äußerst angenehm und man hat sich auf Anhieb gut verstanden. Jeder neue Impuls kann in meinen Augen nur etwas Neues und Besseres hervorbringen. Ich könnte jetzt Namen aufzählen mit denen ich mir einen gemeinsamen Song gut vorstellen könnte, aber HipHop war schon immer ein Kollektiv beziehungsweise eine Gemeinschaft, die durch gegenseitige Zusammenarbeit wächst. Dieser Meinung bin ich immer noch und gerade jetzt ist das passender als jemals zuvor!

2018 hast du bereits zwei Alben veröffentlicht. Was steht jetzt als Nächstes bei dir an?

MC Raymon: Im letzten Jahr gab es eine kurze Periode, in der ich über ein Karriereende nachgedacht habe. Die Zusammenarbeit mit KD-Beatz im Jahr 2017 hat mich ermutigt, weiter zu machen. In dieser Zeit konnte ich nicht wirklich aufregendes in meiner Vita verbuchen. Dann, Anfang 2018, durfte ich zum ersten Mal ein Fernsehinterview geben und danach hatte die Möglichkeit mit zwei erfahrenen und bekannten Rappern Songs für mein Album aufzunehmen. Wenn man in einem Jahr so einen spektakulären Weg hingelegt hat, kann man sich sicherlich vorstellen, was als Nächstes passieren wird. Die History muss selbstverständlich fortgesetzt werden. Ich will noch nicht zu viel preisgeben, aber ich bin bereits wieder im Studio und plane bereits mein nächstes Album.

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