Interview mit Marie Chain: „Soul und Blues berühren mein Herz“

Die Sängerin und Songwriterin Marie Chain veröffentlichte vor kurzem ihr Debütalbum „Chainge“ und ist aktuell auf Tour. Wir haben die Musikerin getroffen, um mit ihr über Beziehungen, ihre Reiselust und Inspirationsquellen für ihre Songs zu sprechen. Gern stellen wir euch das Interview lizenzfrei zur Verfügung.

In deiner Single „Revenge“ singst du über Rache an einem respektlosen Ex-Freund. Wie kam es dazu?

Marie Chain: Ich war ziemlich naiv, mich auf eine Beziehung mit ihm einzulassen. Er war so respektlos. Zu guter Letzt rief er mich zu meinem Geburtstag an und machte mit mir Schluss. Tolles Geschenk! Ich war so sauer auf ihn. Daraufhin schrieb ich den Song „Revenge” um meine Gefühle und meinen Ärger zu verarbeiten. Ich bin leider einigen respektlosen Männern in den letzen Jahren begegnet. Ich habe mir viel zu viel gefallen lassen. Mit dem Musikvideo zum Song sage ich „Jetzt reicht´s!” und möchte auch andere Frauen dazu inspirieren, aufzustehen und sich nichts gefallen zu lassen.

 

Woher nimmst du die Inspiration für deine Songs?

Marie Chain: Das ist ganz unterschiedlich. Oft schreibe ich während oder nach einer Reise. Da habe ich viel Zeit zum Sein und zum Nachdenken. Oder wenn mich ein einschneidendes Erlebnis bewegt und inspiriert. Ich schreibe auch gern unterwegs im Zug. Manchmal setze ich mich nach einer durchzechten Nacht ans Klavier und verarbeite meine Eindrücke. Meine Songs sind zu 100 Prozent mein Tagebuch. Die Facetten des Lebens, die Facetten des Liebens.

Welcher Song ist dir auf deinem Album „Chainge“ besonders wichtig?

Marie Chain: Eigentlich alle. Jeder Song steht für sich und bedeutet mir sehr viel. Ich bin glücklich darüber wie schön und kraftvoll die Produktion von „Revenge“, „Yellow“ und „I Need Love“ geworden sind. Auch die Leichtigkeit von „Special Baby“ mag ich sehr.

Du hast sehr jung mit Klavierstunden begonnen und damit Musik zu machen. Seit wann interessierst du dich für Soul-, Blues- und Jazzmusik der 50er und 60er?

Marie Chain: Ich bin mit Blues- und Rockmusik in meinem Elternhaus aufgewachsen. Ich weiß noch ganz genau, wie ich dann mit 14 Jahren von meiner Tante zu Ostern das Album von Michael Bublé geschenkt bekommen habe. Darauf befand sich der Jazz Standard „Feeling Good“. Der berührte mich sehr und ist auch heute noch einer meiner Lieblingssongs. Ich suchte die Live-Version auf Youtube. Dabei stieß ich irgendwie auf Ray Charles. Als ich ihn hörte, war ich so beeindruckt und tauchte von da an ein in die Welt des Jazz und Soul.

Was macht die Musikrichtung für dich so interessant?

Marie Chain: Soul und Blues ist voller Gefühl, Emotion, ist virtuos und authentisch. Die Musik berührt mein Herz, die Kompositionen sind so vielseitig und komplex, man entdeckt immer wieder etwas Neues. Ich liebe die Songs mit echten Instrumenten und einzigartigen, tiefen und kratzigen Stimmen, die auch etwas zu sagen haben.

Wie bist du auf die Idee gekommen Blues und Soul mit Funk und House zu kombinieren?

Marie Chain: Ich lasse mich von meiner Umgebung inspirieren. Berlin ist die Stadt von House und Elektro. Und mein zu Hause ist der Soul. Ich möchte den Hörer berühren und zum Nachdenken anregen. Er soll aber auch schön dazu abgehen können. Ich mag es, Genres zu kombinieren und mit ihnen zu experimentieren. Mein Produzent und meine Band haben zum Sound des Albums viel beigetragen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt.

Was stellst du dir für deine Zukunft vor?

Marie Chain: Natürlich eine rosige. Ich möchte die Welt mit meiner Musik bereisen, viele Konzerte spielen und etwas bewegen, etwas hinterlassen. Und natürlich wünsche ich mir Weltfrieden!

Mit welchem Künstler würdest du gerne einmal gemeinsam musizieren?

Marie Chain: Ich verehre Etta James, Ray Charles, Donny Hathaway und Janis Joplin. Leider alle schon von uns gegangen. Gott sei Dank leben noch Quincy Jones, Mark Ronson und The Rolling Stones. Mit denen würde ich gern mal musizieren.

 

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Mareen Eichinger (PR & Kommunikation)
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