Dramatische Klaviersounds auf der großen Bühne: Karoline Kaminski im Interview

Die Singer-Songwriterin und Pop-Stipendiatin Karoline Kaminski kommt von der Nordsee und überzeugt mit ihren authentischen Songstücken. Von Marseille über Lissabon hat die Künstlerin nun ihren Weg nach Berlin gefunden und wurde kürzlich vom BV Pop und der Initiative Musik gefördert – und das völlig verdient! Im letzten Monat folgte nun ihre EP „Preto“ und die dazu passenden Musikvideos, in denen sich die Sängerin auf renommierten Bühnen wie dem Clärchens Ballhaus in Berlin oder dem Theater Bernardim Ribeiro in Portugal in Szene setzt. Karoline nennt ihre Musik Avant-Pop, eine experimentelle und zugleich klassische Form des Pop. Wer die Sängerin live sehen möchte, hat hierzu diesen Sommer mehrfach die Möglichkeit. Alle Konzerttermine finden Sie hier: https://bento.me/karolinekaminski. In unserem Interview sprachen wir mit der talentierten Musikerin über ihre Liebe zu diesem Genre, den Anspruch an Authentizität und ihre aufregenden Pläne für die Zukunft.

Du wurdest von der Initiative Musik sowie dem BV-Pop unterstützt. Was bedeutet für dich das Stipendium?

Karoline Kaminski: Dass ich als Musikerin und Künstlerin nicht nur gesehen und wertgeschätzt werde, sondern, dass man mir die Möglichkeiten gibt, zumindest für eine Zeit sorglos an meiner Musik arbeiten zu können. Ich nehme das nicht als Selbstverständlichkeit hin, da ich weiß, wieviele Menschen sich auf dieser Fördergelder bewerben. Die wenigsten Musiker:innen können von ihrer Musik leben, für mich bedeutet das Stipendium also, dass jemand genauso sehr an mich glaubt, wie ich es tue. Ich bin also sehr dankbar. In deinen Musikvideos zeigst du dich selbst schlicht und authentisch, ganz im Kontrast zu den großen Theaterkulissen.

Wieso hast du dich für diese Form der Inszenierung entschieden?

Karoline Kaminski: Sowohl in Portugal als auch in Berlin habe ich mich sehr über die Locations gefreut und dass ich dort drehen durfte. Dennoch missfiel mir der Gedanke, mich zu „verkleiden“ – das ist eine Entscheidung, die jeder Artist für sich selber treffen muss, aber wenn ich bspw. im richtigen Leben keine hohen Absätze trage, wieso sollte ich das in einem Video? Nur weil die Gesellschaft ein bestimmtes Bild hat, wie man in einem schicken Theater auszusehen hat als Frau? Damit fang ich gar nicht erst an. ..

Du hast dir als Autodidaktin selbst das Klavierspielen beigebracht und bereits in jungen Jahren begonnen, eigene Melodien zu komponieren. Wie beeinflusst diese musikalische Selbstentwicklung deine Herangehensweise an das Songwriting heute?

Karoline Kaminski: Nach wie vor stark, weil ich ja immer einen intuitiven Zugang zur Musik hatte und nie über Noten gegangen bin. Daher gehe ich mehr über das Gehör als dass ich schaue, ob ich jetzt in Moll oder Dur spiele oder ähnliches. Mit deinem Release „Preto“ hast du uns eine emotionale Avant-Pop-EP vorgestellt.

Was reizt dich an dem Genre?

Karoline Kaminski: Dass es eben kein klassischer Mainstream-Pop ist, sondern etwas anders. Im Radio hört man doch ständig die gleiche Musik. Die ist vollkommen durchgetaktet, jede Bridge ist durchdacht und jede Zeile fast wie durch eine AI generiert. Avant-Pop ist eben eine avantgardistische Version von Pop, die viel authentischer, ehrlicher und tiefer ist.

Deine erste Singleauskopplung „People“ behandelt romantische Liebe und den verschwenderischen Umgang der Menschen mit ihrer Seltenheit. Woher nimmst du die Inspiration für deine Themen?

Karoline Kaminski: Aus dem eigenen Leben. Ich schreibe nie über etwas, was mich nicht irgendwie selbst betrifft – das wäre Zeitverschwendung bzw. nicht authentisch.

Du hast die Welt als Abenteurerin und Künstlerin bereist. Wie haben deine Reiseerlebnisse und multikulturellen Erfahrungen deinen Musikstil und deine Texte beeinflusst? Gibt es ein Erlebnis, dass dich besonders geprägt hat?

Karoline Kaminski: Ich glaube am meisten beeinflusst haben mich die vielen Musiker:innen, die ich im Ausland kennengelernt habe. Mit Maria – einer Violinistin aus Lissabon – bin ich befreundet und wir arbeiten eng zusammen an meiner Musik und teilen die Liebe für den Atlantik.

Wirst du diesen Sommer live zu sehen sein bzw. gibt es schon Projekte für die Zukunft?

Karoline Kaminski: Ja, ich spiele diesen Sommer hauptsächlich in Berlin – meine Konzerttermine aktualisiere ich auf bento.me/karolinekaminski. Außerdem plane ich eine Künstlerresidenz im Ausland sowie weitere Tonaufnahmen Ende des Jahres. Drück mir die Daumen!

Für weitere Informationen:
Sophia Juen| macheete
E-Mail: presse@macheete.com