Arbeitskleidung als Statement: Was ein Hoodie über Haltung verrät

Vor einem Jahr startete die Haberland Möbelspedition unter der Leitung von Romina Wolff eine Kooperation mit dem Arbeitsbekleidungshersteller Carhartt. Ursprünglich ging es darum, das Team mit strapazierfähiger, funktionaler Arbeitskleidung auszustatten, doch schnell wurde klar: Die Entscheidung hatte weitreichende Auswirkungen. Heute steht die Carhartt-Wear im Unternehmen nicht nur für Schutz und Komfort, sondern für ein neues Selbstverständnis im Team, mehr Sichtbarkeit und ein klares Statement in einer Branche im Wandel.

Im Interview spricht Romina Wolff offen über die Rückmeldungen ihres Teams, die Wirkung der Kleidung auf Kund:innen und Bewerber:innen und darüber, warum Arbeitskleidung heute weit mehr ist als nur Schutz. Es geht um Identität, Selbstbewusstsein und darum, wie Sichtbarkeit das Miteinander im Unternehmen verändert.

Zudem erzählt sie, was sich in ihrem Engagement für Frauen in der Logistik getan hat, welche Hürden nach wie vor bestehen – und warum es sich lohnt, trotzdem weiterzumachen.

Romina, ein Jahr ist seit dem Start der Kooperation mit Carhartt vergangen. Was hat sich seither im Alltag eures Teams verändert?

Romina Wolff: Seit dem Start der Kooperation mit Carhartt hat sich der Arbeitsalltag meines Teams deutlich verändert. Nicht nur optisch, sondern auch im Selbstverständnis. Die neue Workwear hat das Zugehörigkeitsgefühl deutlich gestärkt. Unsere Mitarbeitenden treten sicherer auf, sind sichtbarer und wirken – sowohl im internen Umgang als auch extern – professioneller und einheitlicher.

Gab es besondere Rückmeldungen deiner Mitarbeitenden zur neuen Kleidung?

Romina Wolff: Ja, und zwar viele! Von „endlich mal was mit Stil“ bis hin zu „ich fühle mich zum ersten Mal wirklich wohl in meiner Arbeitskleidung“. Es war spannend zu sehen, wie Kleidung nicht nur funktional, sondern auch emotional wirkt.

Welches Feedback hat dich dabei am meisten überrascht oder berührt?

Romina Wolff: Zusätzlich zu dem positiven Feedback unserer Mitarbeitenden erhielt ich zwei direkte Anfragen anderer Unternehmer aus dem Handwerk, denen unsere Kleidung so positiv aufgefallen ist, dass sie ebenfalls gern eine Bestellung bei Carhartt aufgeben wollten, um ihre Mannschaft mit den Sachen auszustatten! Das hat mir gezeigt, wie sehr unsere neue Kleidung auch nach außen wirkt.

Hat sich durch die neue Kleidung auch die Außenwahrnehmung eures Unternehmens verändert?

Romina Wolff: Definitiv. Unsere Kund:innen und Partner:innen sprechen uns regelmäßig darauf an. Die Marke Carhartt wird positiv wahrgenommen. Sie steht für Authentizität, Stärke und Stil. Diese Assoziationen übertragen sich direkt auf unser Unternehmen.

Würdest du sagen, dass Arbeitskleidung heute mehr ist als nur Schutz und Funktion?

Romina Wolff: Auf jeden Fall. Kleidung kommuniziert – nach innen wie außen. Sie zeigt Haltung, Werte und Zugehörigkeit. Sie kann motivieren, empowern und Identität stiften.

Was bedeutet dir persönlich Sichtbarkeit für dein Team, aber auch für dich als Geschäftsführerin?

Romina Wolff: Sichtbarkeit bedeutet für mich Anerkennung. Wer gesehen wird, wird gehört. Mein Team leistet großartige Arbeit. Sichtbarkeit schenkt Wertschätzung. Für mich persönlich heißt es auch, Verantwortung zu übernehmen, Vorbild zu sein und Themen anzustoßen, die über den Tagesbetrieb hinausgehen.

Ihr habt euch bewusst für eine Marke mit starker Identität entschieden und warum Carhartt?

Romina Wolff: Carhartt steht für Authentizität, Handwerk und Widerstandsfähigkeit. Werte, die perfekt zu unserem Alltag passen. Die Marke ist bodenständig und dennoch progressiv. Genau wie wir.

Gibt es ein Lieblingsteil im Team, das besonders gut ankommt?

Romina Wolff: Der Zip-Hoodie wird am meisten gefeiert. Praktisch, bequem, stylisch. Er wird sowohl im Lager als auch auf unseren Umzügen und im Büro getragen.

Hat sich die Kooperation auch positiv auf euer Employer Branding ausgewirkt?

Romina Wolff: Ja, sichtbar! Bewerber:innen nehmen die Kleidung wahr und finden sie cool. Es wirkt modern, organisiert und wertschätzend. Aspekte, die für die jüngeren Generationen im Berufsleben immer wichtiger werden.

Du setzt dich für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Logistik ein. Was hat sich da in den letzten Monaten getan?

Romina Wolff: Ich durfte auf mehreren Panels sprechen, wurde zu Netzwerktreffen eingeladen und habe spannende Gespräche mit Frauen geführt, die etwas bewegen wollen. Es entsteht auf jeden Fall eine Energie, die motiviert.

Welche Hürden erlebst du heute noch für Frauen in deiner Branche – und wie gehst du damit um?

Romina Wolff: Klischees und unterschwellige Rollenbilder sind leider nach wie vor präsent. Ich versuche, durch Präsenz, Klarheit und Verbündete dagegen zu arbeiten. Es braucht Dialog, nicht Konfrontation.

Was würdest du anderen Unternehmerinnen raten, die in männerdominierten Branchen etwas verändern wollen?

Romina Wolff: Mut zur eigenen Stimme. Netzwerke suchen. Und sich nicht kleiner machen, nur weil der Ton manchmal rauer ist. Wir bringen Perspektiven ein, die gebraucht werden und einen Unterschied machen.

Siehst du einen Wandel in der Branche, was die Akzeptanz und Förderung von Frauen angeht?

Romina Wolff: Langsam, aber ja. Sichtbare Vorbilder helfen, ebenso wie moderne Führung. Unternehmen, die Vielfalt ernst nehmen, gewinnen an Stärke – das spricht sich herum.

Gibt es Vorbilder oder Netzwerke, die dich persönlich auf deinem Weg besonders unterstützt haben?

Romina Wolff: Ja, vor allem Frauen aus ähnlichen Branchen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert waren oder sind. Der Austausch mit ihnen hat mir oft Mut gemacht. Netzwerke wie die Wirtschaftsjunioren oder der Verband der jungen und familiengeführten Unternehmen waren und sind für mich besonders wertvoll: inspirierend, unterstützend und eine optimale Plattform zum Austausch und zur nachhaltigen Vernetzung.

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Mareen Eichinger | macheete
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